Kalenderwoche 19

Die fünf Akte

sriṣṭi samhāra karttāram
vilaya sthiti kārakam

anugraha kāram devam
pranatārti vināśanam

He is the agent of creation and dissolution, the cause of concealment and stasis,
and the bestower of grace, the Deity who destroys the suffering of those who bow.

Svacchandra Tantra

In Babaji’s Kriya Yoga, dessen Lehre u.a. auf dem Shaiva Tantra basiert, schreiben wir der Wirklichkeit, dem Göttlichen insgesamt “nur” fünf Akte zu, nämlich:

1) den Akt des Schöpfens, des Erschaffens, des Manifestierens, des Emittierens

2) den Akt des Bewahrens, des Nährens, des Entfaltens, des Erblühens

3) den Akt des Auflösens, des Zerstörens, des Absorbierens, des Wiederaufnehmens, des Rückholens

4) den Akt des Verhüllens, des Vergessens, des Versteckens, des Verdeckens, des Trennens

5) den Akt des Enthüllens, des Erinnerns, des Erkennens, des Offenbarens, des Aufwachens, des Erwachens, des Zusammenführens, den Akt der Gnade

Dieses Verständnis ist in den Tantras bekannt als pañca kṛtya, die fünf Akte.

Im Akt der Gnade wirkt das Göttliche als Guru. Guru steht für Gu – Dunkelheit und Ru – Licht. Also ist Guru das was die Dunkelheit vertreibt indem es Licht ins Dunkel bringt. Die Wirklichkeit oder das Göttliche oder Gott als Guru zu addressieren erweist sich in unserer spirituellen Praxis als äußerst hilfreich.

In den ersten Schritten hat man vielleicht das Gefühl sich auf das Göttliche hinzubewegen, und es mag als etwas erscheinen, das getrennt von uns ist, etwas was uns fremd ist. Wenn der Fokus auf die Guru Qualität der Wirklichkeit jedoch konsistent bleibt, und die Hingabe aufrichtig wird, beginnen wir in unserem Rufen mehr und mehr eine Antwort zu vernehmen.

Das Rufen an sich weicht einer stillen, konzentrierten Aspiration, die es dem Göttlichen erlaubt sich als Gnade, als Guru in unserem Leben zu offenbaren. Das Guru Prinzip übernimmt irgendwann die Führung unserer Lebens; wir wissen dies weil wir uns, ungeachtet der Lebensumstände, erlöst, befreit, gesegnet und geliebt fühlen.

ÜBUNG: Kontempliere vor allem den 2. Vers dieses Sutras:

anugraha kāram devam
pranatārti vināśanam

[Er ist] der Gnadenspender,
[er ist] die Gottheit die das Leid derer nimmt, die sich Ihm hingeben.

Ich freue mich von Dir zu hören bzw. Dich zu sehen.

Chaitanya

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Dienstag, 07. Mai, 19 Uhr: Kriya Hatha Yoga

Mittwoch, 08. Mai, 19 Uhr: Kriya Hatha Yoga

COMING UP:

26. Mai, 9-12 Uhr: Kriya Yoga Satsang & Sadhana in STEYR

07. Juni, 1730-2030: Kriya Yoga Satsang & Sadhana in WIEN

17.-20. Mai: Meditation-Retreat

27.-30. Juni: Kriya Yoga Initiation (in English)